DGT-ITB Wissenschaftspreis 2019

Verleihung des DGT-ITB Wissenschaftspreis 2019

 

Zum 25. Mal wurde am Eröffnungstag der ITB in Berlin traditionell der DGT-ITB Wissenschaftspreis ver-liehen. Die hochrangig besetzte Jury von Professoren und Wissenschaftlern aus Deutschland, Österreich und der Schweiz bewerten alle eingereichte Arbeiten und vergaben Preise in drei Kategorien: 

  • besteNachwuchsarbeit
  • beste Arbeit im Bereich eTourism
  • beste Arbeit zum Thema Nachhaltigkeit.

Durch das doppelt-blinde Begutachtungsverfahren, an dem mehr als 60 DGT-Mitglieder mitgewirkt haben, konnten vier hervorragende Abschlussarbeiten des Jahrgangs 2018/19 mit touristischer Themenstellung ausgezeichnet werden. Unterstützt wird der Preis durch namhafte Sponsoren wie Amadeus, Studiosus, Joska Kristall und der DGT.


Die Verleihung des Wissenschaftspreises der DGT erfolgte im Rahmen des DGT@ITB Young Professionals Day am Mittwoch, den 6. März 2019 auf der ITB Berlin.

 

 

Preisträgerinnen des DGT-ITB-Wissenschaftsawards 2019

 

 

 

 

Beste Nachwuchsarbeit

Hämmerli, Sarah

Masterarbeit, Universität Bern
Betreuer: Aymo Brunetti , Therese Lehmann

Reading the Stars - Do Guests Value what the Hotel Classification Ensures?

Der Hotelmarkt ist durch das Aufkommen von Bewertungsportalen im Internet transparenter geworden. Gleichzeitig haben sich die Gästebedürfnisse hin zu mehr Individualität anstatt Standardisierung der Angebote entwickelt. Beides hat eine Debatte über Relevanz und Angemessenheit traditioneller Hotelklassifikationssysteme ausgelöst. Die Masterarbeit hat sich daher zum Ziel gesetzt, den Zusammenhang zwischen dem objektiven Klassifikationsanspruch und den subjektiven Qualitätswahrnehmungen der Gäste für den Schweizer Kontext zu untersuchen. Dafür wurden Regressionsanalysen mit Bewertungsdaten von TrustYou und Auditdaten von hotelleriesuisse durchgeführt. Die Analyse hat ergeben, dass ein gutes Klassifikationsergebnis grundsätzlich auch mit guten Gästeratings einhergeht. Die Erwartungen steigen mit zunehmender Anzahl Sterne aber nachweislich. Gleichzeitig tragen nicht alle vorgeschriebenen Klassifikationskriterien gleichermassen zur Gästezufriedenheit bei. Ungeachtet des Segments scheinen vor allem die Kriterien zu Kernleistungen (z.B. Zimmerausstattung oder Schlafkomfort) und zum aktiven Qualitätsmanagement bedeutend. Zusatzleistungen (z.B. Zimmer- oder Rezeptionsservice) tragen demgegenüber kaum zur Gästezufriedenheit bei. Basierend auf der Analyse wurden erste Empfehlungen zur Weiterentwicklung bestehender Hotelklassifikationssysteme abgeleitet.

 

Preisträgerin Sarah Hämmerli mit DGT Präsident Jürgen Schmude und Frano Ilic von Studiosus (Fotocredit: DGT)

 

 

 

Beste Arbeit zum Thema Nachhaltigkeit

Essl Stefanie

Masterarbeit, LFUI Innsbruck
Betreuer: Birgit Pikkemaat

Tourism, Community and Quality of Life - Qualitative insights into a rural destination

Durch die stetig wachsende Komplexität der Tourismusbranche ist eine eingehende Analyse des Zusammenspiels von Tourismus, Gemeinschaft und Lebensqualität (QOL) erforderlich. Bestehende Literatur konzentriert sich stark darauf, einzelne theoretische Konstrukte sowie Kausalzusammenhänge zu untersuchen. Diese Arbeit hingegen zielt darauf ab, den Zusammenhang zwischen der Einstellung der ansässigen Bewohner zum Tourismus und deren Unterstützung für die Tourismusentwicklung, unter Berücksichtigung der Lebensqualität, zu erklären. Unter Miteinbeziehung der gruppenübergreifenden Bedrohungstheorie (ITT), ergänzt durch die Theorie des sozialen Austauschs (SET), wurde eine erweiterte Sicht auf die zugrunde liegende Beziehung erreicht. Daten wurden mithilfe 18 qualitativer Interviews mit Bewohnern der ländlichen Region "Wilder Kaiser" in Tirol erhoben. Die durch Werte geprägte Beziehung zwischen wahrgenommenen Auswirkungen und Einstellungen, beeinflusst insbesondere das Verhältnis zwischen Tourismus und Gemeinschaft, welches neben der Beteiligung der Bewohner von großer Bedeutung für eine nachhaltige Toursimusentwicklung ist. Zukünftig sollen quantitative Methoden Ergebnisse und Schlussfolgerungen dieser Arbeit untermauern.

 

 

Preisträgerin Stefanie Essl mit DGT Vizepräsident Ralf Roth und Frano Ilic von Studiosus (Fotocredit: DGT)

 

 

 

Beste Arbeit zum Thema eTourismus

Christina, Mayr

Masterarbeit, MCI Management Center Innsbruck
Betreuer: Bernd Reitsamer

Consumer Ratings and Brand Trust: The Role of Review Valence, Review Depth and Reviewer Expertise

Online Kundenrezensionen ermöglichen es Reisenden auf einfache Weise verschiedenste Tourismusangebote miteinander zu vergleichen. Doch welche Bewertungscharakteristiken haben die größten Auswirkungen auf das Markenvertrauen? Basierend auf Persuasionsforschung und der Theorie des Sozialen Vergleichs wurden zwei Experimente durchgeführt, um zu testen wie sich spezielle Bewertungscharakteristiken (Bewertungsvalenz, Expertise der Bewertenden, Bewertungsumfang) auf das Markenvertrauen auswirken. Darüber hinaus leistet diese Masterarbeit einen entscheidenden Beitrag zur Forschung, da diese Effekte durch spezifische Charaktereigenschaften (Empfehlungs-Adoption, Konsumenten-Konformität, Stimmungslage) der Teilnehmer moderiert werden. Die Ergebnisse indizieren einen signifikanten Einfluss von Bewertungsvalenz auf Markenvertrauen, stark abhängig von dem Grad zu welchem Konsumenten dazu tendieren Empfehlungen zu folgen und nach Konformität streben. Im Vergleich dazu, zeigten die Expertise der Bewertenden und der Bewertungsumfang keinen signifikanten Effekt auf das Markenvertrauen. Für Hotelmanager ist es somit wichtig, die Anzahl an Incentives für Bewertungen zu erhöhen, Nutzerengagement zu belohnen und adäquat auf Bewertungen zu reagieren.

 

 

Preisträgerin Christina Mayr mit DGT Vorstandsmitglied Markus Pillmayer und Sascha Nau von Amadeus (Fotocredit: DGT)

 

 

 

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