DGT-ITB Wissenschaftspreis 2025

Veleihung des DGT-ITB Wissenschaftspreises 2025

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Zum 31. Mal wurde dieses Jahr der DGT-ITB Wissenschaftspreis verliehen. Die hochrangig besetzte Jury von Professor:innen und Wissenschaftler:innen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz bewerteten insgesamt 24 eingereichte Arbeiten und vergaben Preise in drei Kategorien: beste Nachwuchsarbeit (Stufe Bachelorarbeit), beste Nachwuchsarbeit (Stufe Masterarbeit) und beste Dissertation. Durch das doppelt-blinde Begutachtungsverfahren und einem anschließenden diskursiven Verfahren zur Nominierung konnten drei hervorragende Abschlussarbeiten des Jahrgangs 2023/24 mit touristischer Themenstellung ausgezeichnet werden.

Die Preisverleihung fand im Rahmen des ITB Berlin Kongresses 2025 am Mittwoch, 5. März 2025, auf dem Berliner Messegelände statt.

Jeder Preis wurde mit 750 € von Studiosus Reisen sowie einer zweijährigen DGT Mitgliedschaft gewürdigt. Die DGT dankt Studiosus Reisen für das Sponsoring aller Preisgelder für die DGT-ITB Wissenschaftspreise.

 

 

Preisträger:innen des DGT-ITB-Wissenschaftspreises 2025

Foto: ProMedia Kommunikation GmbH, Andreas Taschler

 

 

 

Kategorie: Beste Nachwuchsarbeit (Stufe Bachelorarbeit)

gesponsert durch Studiosus Reisen

Louisa Wewetzer, Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften

betreut von Stefan Küblböck

Zwischen Markterfolg und Postkolonialismus: Produktbeschreibungen im Voluntourismus

In den letzten Jahrzehnten ist Voluntourismus ein populäres Phänomen geworden: Immer mehr junge Menschen kombinieren Urlaub mit Freiwilligenarbeit im Globalen Süden. Gleichzeitig steigt die Zahl der Anbieter*innen solcher Reisen. Diese Arbeit untersucht Produktbeschreibungen im Voluntourismus aus touristischer und postkolonialer Perspektive. Eine qualitative Inhaltsanalyse von 20 Anbieter*innen mittels MAXQDA zeigt: Anbieter*innen nutzen strategisches Zielgruppenmarketing, um Markterfolg zu sichern, reproduzieren jedoch postkoloniale Stereotype, eurozentrische Denkmuster und verfolgen zudem den White-Savior-Ansatz. Die Ergebnisse verdeutlichen, dass koloniale Diskurse weiterhin die Darstellung von Destinationen im Globalen Süden prägen. Die Arbeit bietet eine Grundlage für die Debatte, wie Tourismusmarketing verantwortungsvoller gestaltet werden kann, ohne koloniale Klischees zu perpetuieren.

 

 

Kategorie: Beste Nachwuchsarbeit (Stufe Masterarbeit)

gesponsert durch Studiosus Reisen

Gloria Bukal, Management Center Innsbruck

betreut von Denise Fecker

 

Seasonal employment in the ski industry: The influence on job satisfaction and empolyee retention

Gut ausgebildete und motivierte Mitarbeitende zu haben, ist ein entscheidender Erfolgsfaktor in der Dienstleistungsbranche, da sie das Kundenerlebnis beeinflussen und mitgestalten können. Gerade in Zeiten des Arbeitskräftemangels und des Images schlechter Arbeitsbedingungen in der Tourismusbranche stehen Wissenschaftler:innen und Manager:innen vor der Herausforderung, motivierte Arbeitskräfte zu halten. Ziel dieser Studie ist es daher, den Einfluss der saisonalen Beschäftigung in der Skiindustrie zu untersuchen.

Die Arbeit analysiert wie Skilehrer:innen ihre Arbeitszufriedenheit und ihr Engagement in der Skischule erleben, um letztendlich praktische Empfehlungen für Manager:innen und andere Interessengruppen in der Branche zu geben. Zur Beantwortung der Forschungsfrage wurde ein qualitativer Ansatz gewählt. Auf der Grundlage der Ergebnisse von 15 Interviews mit Skilehrer:innen einer großen Skischule in Tirol, Österreich, zeigt die Studie die Existenz von vier verschiedenen Typen von Skilehrern innerhalb einer Organisation. Die Skilehrer:innen sind entweder zufrieden, motiviert und an die Skischule gebunden durch die monetäre Vergütung (1), das Zugehörigkeitsgefühl, die Kameradschaft und den Spaß an der Arbeit (2), die Führung und die Arbeitsbedingungen innerhalb der Skischule (3) oder die Möglichkeit, mit Kindern zu arbeiten (4).

Die Ergebnisse stimmen teilweise mit denen früherer Untersuchungen in der Tourismusbranche überein. Die Studie unterstreicht, wie wichtig es ist, die verschiedenen Kategorien von Skilehrer:innenn innerhalb einer Skischule zu identifizieren und HR-Praktiken zu entwickeln, die auf die Prioritäten der einzelnen Skilehrer:innen abgestimmt sind. Diese Studie erweitert die Forschung zur Arbeitszufriedenheit von Skilehrern im europäischen Kontext, indem sie verschiedene Skilehrertypen auf der Grundlage ihrer Motivationsfaktoren identifiziert, mit besonderem Augenmerk auf das einzigartige saisonale Beschäftigungsumfeld in der Skibranche. Diese Erkenntnisse können Führungskräften dabei helfen, die Arbeitszufriedenheit, die Motivation und das Engagement von Skilehrern zu steigern. Weitere Forschung ist erforderlich, um die Ergebnisse zu validieren und die Forschung über Skilehrer zu erweitern, insbesondere im europäischen Kontext.

 

 

 

 

Kategorie: Beste Dissertation

gesponsert durch Studiosus Reisen

Anna Burton, Modul University Vienna

betreut von Astrid Dickinger

Towards Understanding Innovation in Tourism & Hospitality

Ziel dieser Dissertation ist es, ein ganzheitlicheres Verständnis dafür zu entwickeln, was zu Innovationen im Tourismus und im Gastgewerbe beiträgt. Die übergreifende Forschungsfrage, die in dieser Dissertation untersucht wird, lautet: „Welche Faktoren beeinflussen Innovationen im Tourismus und Gastgewerbe auf der Ebene der Destination und der Organisation?“. Die Präambel führt in das Konzept der Innovation im Tourismus und Gastgewerbe ein, hebt die Bedeutung der Untersuchung des Themas auf verschiedenen Ebenen hervor und unterstreicht die Wichtigkeit der vorliegenden Studie. Auf der Ebene der Destination wird untersucht, wie sich die Orchestrierung von Netzwerken und gemeinsame dynamische Fähigkeiten auf kollaborative Innovationen für die Nachhaltigkeit auswirken können (Studie 1), und es wird bewertet, welche Faktoren soziale Innovationen in Reisezielen nach dem Gemeinschaftsmodell vorantreiben oder behindern (Studie 2). Auf der Organisationsebene werden die Auswirkungen von Mikrofundamenten auf die Entwicklung dynamischer Fähigkeiten und Innovationsergebnisse in Unternehmen des Gastgewerbes untersucht (Studie 3), und die Herausforderungen bei der Messung von Innovationen im Gastgewerbe werden durch den Vorschlag eines angepassten Messinstruments angegangen (Studie 4).